Les jours des éphémères
Das 4. Festival für ephemere Kunst fand am 9. / 10. September 2016 im Alpinen Museum in Bern statt.
Ich war mit meiner Langzeitperformance «Wellen-Berge» dabei.
Das Thema des Festivals dreht sich um das Gemälde «Aufstieg und Absturz», das Ferdinand Hodler ursprünglich als Dioramengemälde für die Weltausstellung in Antwerpen 1894 schuf. Fragmente von diesem Gemälde hängen heute im Auditorium des Museums. Das Werk stammt aus der Zeit, als die Schweizer Alpen dem internationalen Tourismus erschlossen wurden und geriet als «Drame de l’alpinisme» auch rasch zu einem Symbol der Aufbruch -und Pionierstimmung, welche die in der Entstehung begriffenen Industriegesellschaften ergriff. Der Alpinismus, der damals bereits viele und spektakuläre Opfer forderte, verkörperte diese Stimmung per excellence: wer nach oben wollte, musste bereit sein, Risiken einzugehen, dem Tod gar ins Auge zu blicken. Das Lernen aus Katastrophen sollte darstellbar gemacht werden. Trotz des Fehlschlages «weitermachen», mit vereinten Kräften, der eine half dem anderen. Aufstieg und Absturz, Risiko und Verlust (Angst) – sind Motive, die unsere Gesellschaft aktuell in vielen Belangen mehr denn je umtreiben.